Der ETO-Projektzyklus

Der Begriff »Projektzyklus« dient als Zusammenfassung aller projektbezogenen Arbeiten, von der Anfrage bis zur Bereitstellung der PPS-Daten ( die Daten der Produktions-Planung und -Steuerung, die im Fertigungsmodul des ERP-Systems bereitzustellen sind: Die Fertigungsstückliste, die dort referenzierten Fertigungszeichnungem und NC-Daten, evtl. ein Arbeitsplan ). Nachfolgend sind diese Arbeiten allgemein beschrieben – immer mit Blick auf die Automatisierung aller automatisierbaren Arbeiten (

Nicht automatisierbar ist die Kundenkommunikation für die technische Detaillierung des Produkts. Es kann jedoch das Front-End zum Kunden gebracht werden: Mit dem ETO-Produktkonfigurator können (WebClient-) Dialoge bereitgestellt werden, die speziell für den Kunden ausgelegt sind.
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Die 4 Phasen des Projektzyklus

Der Projektzyklus kann je Produkt und Unternehmen sehr unterschiedlich sein. Maximal ausdifferenziert können 4 Phasen unterschieden werden, die von unterschiedlichen Personen bearbeitet werden:

ETO-Projektzyklus

Im realen Prozess können Phasen entfallen oder zusammenfallen.
Minimal gibt es nur 1 Phase: Eingeben, Knopfdruck, fertig: Sofort läuft irgendwo eine Maschine an...

Phase 1:  Angebotserstellung = Projektierung bis zur Auftragsklarheit

Projektierung bedeutet hier die technische Detaillierung des ETO-Produkts, bis eine Preisfestlegung möglich ist. Bei der Angebotserstellung müssen Produktregelwerke akribisch beachtet werden und Fehler sind fatal. Für das Angebot können CAD-Dokumente wichtig sein (z.B. eine Projektzeichnung). Und natürlich als Wettbewerbsvorteil.

Phase 2:  Auftragsbearbeitung = Projektierung bis zur Abnahme

Weitere technische Details des Produkts müssen erfasst werden. Preisrelevante Änderungen sind möglich und erfordern entsprechende Kundenkommunikation. Oft wird eine Abnahmezeichnung benötigt. Zunehmend sind in einigen Branchen auch BIM-Modelle gefordert.

Phase 3:  Auftragskonstruktion und Arbeitsvorbereitung

Mit Vorliegen der Abnahmezeichnung ist nicht jedes ETO-Produkt auskonstruiert. Generell kann in dieser Phase Konstruktionsarbeit und AV nicht getrennt werden, da Fertigungszeichnungen in der Fertigungsstückliste referenziert sind und Zeichnungen Positionsnummern der Fertigungsstückliste enthalten. Das Ergebnis dieser Phase sind die (vorläufigen) PPS-Daten: die ERP-Stückliste, die dort referenzierten Fertigungszeichnungen, evtl. ein Arbeitsplan, sowie NC-Daten.

Phase 4:  Disposition in der Fertigung

Nicht immer kann das durch die AV bereitgestellte Ergebnis gefertigt werden: z.B. weil Materialien tagesaktuell nicht verfügbar sind oder weil Chargenkorrekturen vorgenommen werden müssen. Beide Fälle können zur Änderung von Fertigungszeichnungen und Fertigungsstückliste führen bzw. zu Änderungsanforderungen an die Konstruktion/AV.

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Dipl.-Ing. Bernhard Müllen

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